Montag, 29. September 2008

Die Todesgöttin des Liebescamps

Der erste Film - und dann so einer!


Laura Gemser und unser Burgprügler Christian Anders in einem Film!
Christian Anders, der hoffentlich bald im Zug nach nirgendwo abreist hat in den Siebzigern zwei Filme als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller gedreht. Einmal den Film "Die Brut des Bösen", in dem er ein schlechtes Bruce Lee - Double spielt und diese Perle des grauenhaften Eurotrashs der Sechziger / Siebziger und frühen Achtziger.
Als Appetizer schon mal die Coverbeschreibung der hervorragenden DVD aus dem Hause X-Rated:

"Sie nennt sich "Die Göttliche" (Laura Gemser) und ist die strenge Anführerin des "Camp of Love", einer Sekte, in der Sex und auch Gewalt an der Tagesordnung sind. Ihre rechte Hand ist Dorian (Christian Anders), der außerhalb des Camps predigt, Spenden sammelt und neue Mädchen für die Sekte sucht. Als aber die Polizei wegen vermissten Frauen ermittelt, verliebt sich Dorian in eines der Mädchen. Das Camp ist in Gefahr und "Die Göttliche" greift ein!"
Jeder noch so niedere Instinkt wird in diesem Film angesprochen, es gibt Drogen, schlechte Musik (auch von Anders), Gewalt, Sex und "Gewalt und Sex" in einem. Das Cover des Films beschreibt auch schon die gesamte Handlung dieses Meisterwerks der europäischen Filmkunst. Hinzu kommt noch ein Muckiberg, den Dorian (Anders) irgendwann in einem "spektakulären" (Achtung, reißerische Ausdrücke dienen reinen Marketingzwecken und haben unter Umständen nichts mit der Realität zu tun) Kung-Fu-Kampf in einen Graben treten darf.
Es werden ordentlich derbe Sexszenen geboten, so, dass auch der alleinstehende Herr auf seine Kosten kommt. Es gibt Frauen die geprügelt werden und dann zu sexuellen Handlungen gezwungen werden. Gewalt außerhalb des "Schlafzimmers" gibt es eigentlich nicht viel, außer dem oben erwähnten "spektakulären Kampf.
Es gibt nochmal eine Auspeitschung, aber das war es auch schon. Und bevor ich es vergesse, Christian Anders hat die Musik geschrieben und so kommt es auch öfters mal zu merkwürdigen Gesangseinlagen mit schmissiger 70ies Pornomucke und dazu passenden "künstlerisch wertvollen" Ansichten von unbekleideten Frauen.
Laura Gemser brilliert in ihrer Rolle als fast immer unbekleidete "Göttliche", die es wie in allen ihrer Filme mit Männlein und Weiblein treibt.
Der Film bietet Trashkultur vom Allerfeinsten und somit nur für den geneigten Zuseher wirkliche Schauwerte. Alle normal denkenden Menschen werden wohl gelangweilt und verwirrt zurückbleiben. Aber die werden wohl kaum diesen Film sehen.
Zur DVD von X-Rated muss man sagen, dass sich das Label nicht hat Lumpen lassen. Es gibt die Exportversion von 95 Minuten im Vollbild mit nachgedrehten (Sex-)Szenen in wirklich guter Qualität. Hinzu kommt die Kinofassung von 76 Minuten, die einige andere Szenen enthält (inwiefern kann ich nicht beurteilen, da ich mich noch nicht überwinden konnte diese mir auch in voller Länge anzuschauen). Das Bild dieser Version ist angeblich von der letzten abgenudelten Kionrolle abgetastet, ich würde sagen, es wurde vom 2 Euro Flohmarkt-VHS-Tape gezogen.
Desweiteren finden wir auf der DVD: Kinotrailer, Outtakes und Drehmaterial, Bonusszenen, Deutsches Werbematerial, Presseinfos. Also alles in allem macht sie einen stimmigen Eindruck, für so ein Filmchen, dass sicherlich eher ein Randgruppenfilm ist, kann man nicht meckern.

Bewertung:
Film: 7/10
DVD: 9/10 (gemessen am Alter und Status des Filmes)

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